Schlussgebet:
Herr Jesus Christus, wir durften dir auf dem Weg deines
Leidens und Sterbens nahe sein.
Lass uns dir danken für deine Liebe. Bleibe bei uns in
allen Stationen unseres Lebens. Du bist den Weg des
Kreuzes gegangen; lass uns auch unseren Weg in
schlichter, wortloser Treue gehen; den Weg, der in
die Herrlichkeit beim Vater führt.
Segne uns, dass wir dir folgen.
Herr Jesus Christus,
hab Dank für deine Liebe!
Fußspuren auf dem Weg
Ich träumte eines Nachts, ich ging den Kreuzweg
entlang. Der Weg am Waldrand war frisch verschneit.
Und der Herr begleitete mich. Und es entstand vor
meinen Augen – Streiflichtern gleich – mein Leben.
Für jeden Abschnitt aus meinem Leben entstanden je
ein Paar Spuren im Schnee.
Als mein letztes Lebensbild vorübergeglitten war,
blickte ich zurück. Ich stellte fest, dass häufig
nur ein Paar Spuren zu sehen war. Das verwirrte
mich, und fragend wandte ich mich an meinen
Herrn: “Als ich Dir damals alles, was ich hatte
übergab, um Dir zu folgen, da hast Du versprochen:
Ich bin immer bei Dir! Doch in den Zeiten der
größten Nöte meines Lebens erkenne ich nur eine
Spur im Schnee wieder. Warum hast Du mich
gerade dann verlassen, als ich Dich auf meinem
Lebensweg so verzweifelt brauchte?“
Der Herr nahm meine Hände und sprach: “Geliebtes
Kind, ich ließ Dich nicht allein, schon gar nicht in
den Zeiten der Angst und Not! Wo Du nur ein Paar
Spuren im Schnee entdeckst, da habe ich Dich
getragen!“
(nach einer chinesischen Erzählung)
Erweiterung des Kreuzweges um zwei weitere Exponate 2021
Der 2017 von der Dorfgemeinschaft Mussum aufgestellte Kreuzweg wurde 2021 um zwei weitere Exponate des Künstlers Joseph Krautwald ergänzt. Es sind Bestandteile eines Ambos und eines Tabernakels aus der St. Marien-Kirche in Papenburg-Obenende. Die Kirche wurde 2020 profaniert und man suchte für einige der sakralen Gegenstände ein neues Zuhause. Es war klar, dass diese Objekte in Mussum nicht in der ursprünglichen Form und dem gleichen Zweck verwendet werden konnten, und so entwickelte man die Idee einer Wiederverwendung der etwas anderen Art.
Der Ambo aus Travertin war mit einem Bronzerelief verziert, welches „Das Gleichnis vom Sämann“ zeigt. Das Relief wurde vom Ambo entfernt und auf eine Stahlplatte aufgebracht, die sich optisch denen des vorhandenen Kreuzweges anpasst. Der neue Standort ist die Rückseite des Backhauses auf dem Marienplatz; so ist der Bezug zum Sämann gegeben. Der Tabernakel – auch als Altarkreuz zu bezeichnen – fügt sich gut in die Umgebung mit Blickrichtung auf die Mussumer Kirche Maria-Trösterin ein. Der eingebaute Tresor wurde vorher entfernt. Die Inschrift „Kommt alle zu mir“ lädt die Gläubigen, die vom Friedhof kommen, ein, zur Andacht ins Gotteshaus zu kommen.