Der Kreuzweg der Gemeinde St. Josef umfasst 15 Stationen. Er wurde vom Bildhauer Josef Krautwald (1914 - 2003) aus Rheine geschaffen. Der Kreuzweg wurde im Jubiläums-Jahr 2000 aufgestellt und wird jeweils am Karfreitag unter großer Beteiligung gegangen. Der Wegverlauf führt zu vielen wichtigen Orten der Gemeinde: Altenwohnheim, Kindergarten, Industrie, Banken, Freizeit.
- Wie oft ist man schon an einzelnen Kreuzwegstationen vorbeigegangen ?
- Steht auch eine in Ihrer Nachbarschaft ?
- Wo sind denn nun die 15 Stationen ?
- Wo geht es lang ?
Hier gibt es eine googleMaps Karte mit den einzelnen Stationen (externer Link)
Wer die Trackdatei im .gpx Format haben möchte um sich auf dem Kreuzweg "navigieren" zu lassen:
Kreuzweg gpx Datei (Bitte rechte Maustaste, "Link speicher unter..." zum herunterladen nutzen.
Kirchplatz/Overbergschule
Schmerzensmann, Schlange, weisende Hände, zeigende Finger
I. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
Jesus steht da und schweigt. Sprachlos ist er ob alledem. Was soll er auch sagen? Sie wollen ihn ja gar nicht verstehen. Sie wollen ihn beseitigen - da wird kein Argument gehört. Und der Recht sprechen soll, ist in Sorge um seine Karriere, da hilft auch keine warnende Frau, kein übler Traum, keine Vernunft. Im Namen des Volkes......
Fürbitten
L.: Herr Jesus, es gibt viele Menschen, die auch wir verurteilen, an denen wir kein gutes Haar lassen, die uns nicht in den Kram passen, weil sie anders sind, anders denken und leben, vielleicht mehr Erfolg haben und besser ankommen. Hilf uns, dass wir verstehen, was wir tun, und bekehre unser Herz.
L.: Herr Jesus, es gibt viele Menschen, die müssen über andere urteilen, sie auch verurteilen. Lass sie immer den ganzen Menschen im Blick haben und nach verbüßter Strafe und bei vorhandener Reue neue Zukunftsperspektiven in unserer Gesellschaft eröffnen.
L.: Herr Jesus, es gibt Menschen, die an uns schuldig geworden sind, die uns verurteilt und fertig gemacht haben, denen wir dies nachtragen und nicht vergessen können. Hilf uns, ihnen zu verzeihen und neu miteinander zu beginnen.
Arnold-Janssen-Schule (Karolingerstraße)
Jesus nimmt das Kreuz auf sich
II. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Soldaten bringen Jesus das Kreuz. Er nimmt es an. Er beugt sich unter den Balken. Er nimmt das Kreuz auf sich. Er weiß, dass es nicht leicht sein wird; er weiß, dass es nicht mehr zu ändern ist. Er weiß aber auch, warum und für wen er diesen Weg geht und dieses Holz schleppt.
Fürbitten:
L.: Herr Jesus, es gibt Menschen, die werden uns zum Kreuz. Es gibt Menschen, die laden uns Kreuze auf, Kreuze, mit denen wir nie gerechnet hätten. Es gibt Partnerschaften, die schwierig werden, Familienverhältnisse, die unsere ganz Kraft einfordern, Lebensumstände, auf die wir gerne verzichten würden. Hilf du uns, unser Kreuz zu tragen.
L.: Herr Jesus, es gibt viele Menschen, die sich unter ganz unterschiedliche Kreuze beugen. Das Kreuz der Krankheit, der Gebrechlichkeiten im Alter, der sinkenden Leistungsfähigkeit, der nicht mehr gefragten Arbeitskraft lastet auf vielen Menschen. Das Kreuz von Streit und Ablehnung bedrückt viele. Hilf du ihnen allen, ihr Kreuz zu tragen.
L.: Herr Jesus, das Kreuz hat viele Gesichter. Armut und Not lasten auf Menschen. Viele werden ihrer Lebenschancen beraubt, andere können sich nie richtig entfalten. Menschen haben Behinderungen zu tragen und mit Verwundungen und Verletzungen vielerlei Art zu leben. Hilf du uns allen, ihr Kreuz mitzutragen.
Haus vom Guten Hirten (Karolingerstraße)
Kreuzfall, erdrückt, Gesicht zu Boden, Füße in die Höhe
III. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Jesus hat das Kreuz ganz bewusst entgegengenommen. Er will seinen Weg gehen. Aber es wird ihm zu schwer. Es war zu viel für ihn, die durchwachte und durchbetete Nacht am Ölberg, ringend mit dem Willen des Vaters, die Verhaftung, das behandelt werden wie ein Verbrecher, die stundenlange Verhöre, die Geißelung, all die Ablehnung, die ihm entgegen prallte, der Verlust der Seinen, die davon gelaufen waren, ihn teilweise verleugneten..... Er fällt und geht zu Boden. Er kann nicht mehr. Er braucht Hilfe um wieder aufzustehen, weiterzugehen - und es ist noch nicht so weit.
Fürbitten:
L.: Herr Jesus, schenk uns die Kraft, dass wir - wie du - immer wieder aufstehen, nicht aufgeben oder resignieren. Lass uns glauben, dass auch wir erschaffen werden, mit deiner Hilfe, im Vertrauen auf die Kraft des Gebetes und den Beistand, den Menschen uns leisten.
L.: Herr Jesus, es gibt Situationen in unserem Leben, die uns überfordern, die weit über unsere Kräfte gehen. Es gibt Ereignisse, die uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen scheinen. Lass uns und allen Menschen ob all dem nicht verzweifeln oder verbittern. Gib uns Mut zum nächsten Schritt.
L.: Herr Jesus, es gibt viele Menschen, die mit ihrem Scheitern und Unvermögen nicht mehr umgehen können. Andere können sich nicht eingestehen, dass auch sie an Grenzen stoßen. Lass sie nicht andere für all das verantwortlich machen, sondern schenke ihnen Besinnung und ein ehrliches Eingestehen des eigenen Versagens.
Park vom Guten Hirten I
Umarmung, Gesicht zu Boden, große Balken, gebeugt
IV. Station: „Jesus begegnet seiner Mutter"
Am Wegrand steht sie. Er wusste, dass sie kommen würde. Und er hat diese Begegnung sicher gefürchtet, tut sie doch so unendlich weh. Den Sohn so sehen zu müssen, der Mutter das nicht ersparen zu können, wirft das nicht Fragen auf, auch Fragen an Gott: Muss das denn sein? Wäre es nicht auch anders gegangen, die Welt zu erlösen und den Menschen Liebe zu beweisen?
Fürbitten
L.: Herr Jesus, schau auf die vielen Menschen, die nur mitleiden, aber nicht helfen können.
L.: Herr Jesus, schau auf alle Eltern, die ein Kind verloren haben, sei es durch den Tod oder durch irgendeinen unsinnigen Streit.
L.: Herr Jesus, gib uns den Mut, Menschen beizustehen, die schweres Leid getroffen hat; hilf uns, ihre Fragen, ihre Verzweiflung, ihre Tränen mit ihnen auszuhalten.
Park vom Guten Hirten II
Simon schaut uns an, große Augen, mit einer starken Hand hält er einen Kreuzbalken, unter dem anderen Arm den sinkenden Jesus (ausgemergelt), er lässt ihn nicht fallen
V. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Simon kommt von der Feldarbeit. Bei Sonnenaufgang hat er angefangen. Und jetzt will er nur noch heim, eine Kleinigkeit essen und trinken und dann Siesta halten. Und ausrechnet ihm läuft dieser Hinrichtungszug über den Weg. Ausgerechnet ihn zwingen die Soldaten, diesem Verurteilten das Kreuz tragen zu helfen. Ausgerechnet er...
Fürbitten
L.: Herr Jesus, steh all denen bei, die in der Kranken- und Altenpflege tätig sind, die mit Behinderten arbeiten oder in sozial-karitativen Einrichtungen tätig sind. Gib ihnen Geduld, Verständnis und Güte, und lass sie Dankbarkeit erfahren.
L.: Herr Jesus, nimm uns all die Ausreden, die uns davon abhalten, für die Menschen in unserer Umgebung da zu sein, die uns wirklich brauchen.
L.: Herr Jesus, lass auch uns, wenn unser Blick und unsere Hände Hilfe suchen, nicht ins Leere greifen. Gib uns Menschen an die Seite, die für uns da sind und auf die wir uns verlassen können.
Pommernstraße
Jesus hat das Kreuz auf der Schulter, Veronika mit dem Schweißtuch schaut ihn von unten an, reicht ihm das Tuch, sein Antlitz darin sichtbar, eine Hand Jesu ergreift es
VI. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Da kommt endlich eine Frau, die auf ihn zugeht, die aller Welt zeigt: Ich kenne ihn! Und ich mag ihn! Und sie reicht ihn ein Schweißtuch. Diese zärtliche Geste beantwortet er mit seinem ins Tuch eingeprägte Antlitz. Die Frau hat zu all dem aber wohl nur den Mut, weil sie ihm vorher schon ihr Herz hingehalten hat, in das er sich einprägen konnte. Und sie schenkt ihm, was er den Menschen immer geschenkt hat: Zuwendung. So kommt sie auch zu ihrem Namen. Sie ist ein „Vera Ikona" - ein wahres Abbild ihres Herrn; eine Veronika haben wir daraus gemacht.
Fürbitten:
L.: Herr Jesus, hilf uns, zu den Menschen zu stehen, die von anderen abgelehnt werden. Hilf uns, Zuneigung und Verständnis zeigen zu können.
L.: Herr Jesus, lass uns die vielen Gelegenheiten nicht übersehen, wo wir Menschen Liebe und Zärtlichkeit schenken können.
L.: Herr Jesus, zeig uns, wer uns braucht, wer auf mein Zeichen des Beistandes und der Freundschaft wartet.
Wiese/Teich am Zubringer
zu Boden sinken, hilfloser Blick, eine Hand auf grobem Balken
VII. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Jesus ist wieder am Boden. Er ist dankbar für Simons Unterstützung. Aber er ist mit seiner Kraft am Ende. Er ist am Boden mit all den Menschen, die Hilfe brauchen. Er ist unter all denen, die es allein nicht mehr schaffen, denen das Leben übel mitgespielt hat.
Fürbitten
L.: Herr Jesus, lass uns die Menschen wahrnehmen, die der Hilfe bedürfen.
L.: Herr Jesus, bewahre uns davor, zu sagen: selber schuld! Du hättest ja bloß.....
L.: Herr Jesus, zeig uns Wege zu gerechteten Lebenschancen für alle Menschen.
L.: Herr Jesus, lehre uns verstehen, dass auch wegen unseres Reichtums andere arm sind.
Wiese/Durchgang zur Alemannenstraße
Großer Christus, stehend, Kreuzbalken, gaffende Menge, kleine Menschengruppen, Jesus weist mit Hand und Zeigefinger auf das Kreuz
VIII. Station: Jesus begegnet den Frauen von Jerusalem
Es war ein guter und schöner Brauch, dass Frauen Verurteilte auf ihren Weg zur Hinrichtungsstätte jammernd und klagend begleiteten. Es war aber auch nicht mehr als ein Brauch. Ihre Worte kamen nicht von Herzen. Aber Jesus tut, was er immer getan hat. Er wirbt um ihr Herz. Er will, dass sie verstehen lernen, was er da tut und warum.
Fürbitten
L.: Herr Jesus, wir sind oft hart im Umgang mit uns selber und mit den Menschen. Schenk du uns mehr Herzlichkeit.
L.: Herr Jesus, wir vermeiden oft, unsere Gefühle zu zeigen. Lass uns einander ehrlich begegnen.
L.: Herr Jesus, schenke unserer Gesellschaft ein Herz für Kinder und junge Familien.
L.: Herr Jesus, lass unser Beten und Gottesdienst feiern von Herzen kommen. Rede du uns zu Herzen, wandle unser Denken und Tun.
Alemannenstraße Siedlungsplatz
dominierende Balken, erdrückend, Gesicht am Boden, offener Mund
IX. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Jesus ist nun ganz am Boden. Das Kreuz scheint ihn fast erschlagen zu haben. Er ist fix und fertig, völlig am Ende. Er kann nicht mehr.
Fürbitten:
L.: Herr Jesus, stärke alle mit deiner Kraft, die glauben, dass sie nicht mehr weiterleben können.
L.: Herr Jesus, lehre alle Menschen zu glauben, dass du sie liebst - vor jeder Leistung und trotz aller Schuld.
L.: Herr Jesus, nimm dich aller an, die am Ende sind, die nicht mehr weiter wissen, die jeden Lebensmut und jeden Glauben an sich selbst verloren haben.
Mussumer Kirchweg
Christus steht, verzerrtes Gesicht,Soldaten würfeln um seine Kleider
X. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Wir könnten an dieser Station auch sagen: Sie nehmen Jesus alles weg. Sie haben ihm seine Freunde genommen und sie in die Flucht geschlagen. Sie haben ihm seine Ehre genommen und ihn unter die Verbrecher gezählt. Jetzt nehmen sie ihm das Letzte, was er noch hat, das Stückchen Stoff, das seinen Leib bekleidet. So ist die zehnte Station die Station all der Menschen, die in ihrem Leben viel verloren haben: die Heimat, liebe Menschen, Hab und Gut.
Fürbitten
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für alle Menschen, die auf Versicherungen und Besitz ihr Vertrauen setzen, zeige ihnen, dass du unser wahrer Halt und unsere Zukunft bist.
L.: Herr Jesus, wir beten für die vielen Menschen, die bekannt sind, die einen großen Namen haben, die einen großen Namen tragen, die von der Neugier der Mitmenschen buchstäblich ausgezogen werden, denen kaum Privatsphäre bleibt.
L.: Herr Jesus, wir beten für alle, ganz besonders für alle in bedürftigen Lebensverhältnissen, die ihren Körper verkaufen müssen, um den Lebensunterhalt ihrer Familie zu bestreiten.
Volksbank Siemensstraße (Mussumer Kirchweg)
Christus schmerzerdrückt am Boden, linker Arm schon angenagelt, sehr große Nägel, großer Hammer
XI. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt
Der Sohn Gottes, der in die Welt kam, um ihr zu zeigen, wie sehr Gott sie liebt, er wird aus der Welt hinausgestoßen und an einen Ort zwischen Himmel und Erde gehängt, wo er möglichst wenig Platz braucht und nicht mehr stören kann. Seine provokativ gelebte Liebe wird von manchen einflussreichen Leuten abgelehnt. Seine Hände, die segneten, austeilten, Zärtlichkeit schenkten, heilten, sie dürfen es nicht mehr. Sie werden dingfest gemacht, angenagelt. Seine Füße, die unterwegs waren, die Verlorenen zu suchen, den Menschen nachzugehen, sie werden festgemacht. Sein Mund, der von Gottes Liebe zu allen Menschen kündete, er wird zum Schweigen gebracht, sein Herz, so voll Liebe zu den Menschen, wird zerstört.
Fürbitten
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für alle auf den Intensivstationen unserer Krankenhäuser und in den Pflegestationen unserer Altenheime, die nur noch daliegen, Schmerzen aushalten und auf den Tod warten können.
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für alle, die um ihres Glaubens und ihrer Gewissensüberzeugung willen um ihre Lebenschancen gebracht, gefoltert und oft auch getötet werden.
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für alle die sagen, dass sie zu dir gehören, dass dein Lebensprogramm auch das ihre ist. Für alle, die sich Christen oder christlich nennen, dass sie tun, was ihr Name aussagt.
Kindertagesstätte St. Barbara, Mussumer Kirchweg
Gekreuzigter beugt sich hinab, überproportional groß für dieses Bild, Maria und Johannes wirken winzig, er schaut mit geneigtem Haupt
XII. Station: Jesus stirbt am Kreuz
Die letzten Worte eines Menschen nennen wir sein Testament. Das Lebenszeugnis, mit dem Jesus noch einmal deutlich macht, worum es ihm ging, enthalten seine letzen Worte, die er vor seinem Sterben spricht. Worte, die uns gut tun, Worte die uns zum Beten und zum Nachsagen einladen, Worte, die wir beherzigen dürfen.
„Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun!"
Vater, nagele sie nicht fest auf ihre Schuld! Schau auf ihr Herz, nicht auf ihre manchmal harte Schale. Schau auf das, was sie eigentlich wollen, nicht nur auf das, was sie fertig bringen. "Mich dürstet!" Jesus dürstet vielmehr nach der Begegnung mit seinem Vater, nach Menschen, die ihn lieben, als nach einem Tropfen Wasser. Er will den Lebensdurst aller Menschen stillen.
„Frau, siehe dein Sohn! - Sohn, siehe deine Mutter!"
Er legt Menschen, die Schweres durchgestanden und hinter sich haben, einander ans Herz.
Fürbitten
L.: Herr Jesus, lass uns deine Worte verstehen, anwenden auf unser Leben und aus ihnen heraus handeln.
L.: Herr Jesus, mach uns dankbar für deine Lebenshingabe, für deine Erlösungstat, für dein Kreuz und Leiden.
L.: Herr Jesus, birg all die Menschen, um die wir uns Sorgen machen, in deine Hand, und schenke unserer ganzen Welt Frieden.
L.: Herr Jesus, führe die getrennte Christenheit zur Einheit im Glauben und in der Liebe.
Teutonenstraße/Frankenstraße (Grenzlandfärberei)
Pieta, leidende Mutter, toter Sohn im Schoß, Kopf von Christus hängt am Boden, offener Mund, geknickt, Wundmale in den Händen, Rippen sichtbar, Maria hält Hand fest
XIII. Station: Jesus wird vom Kreuz herabgenommen und in die Arme seiner Mutter gelegt
Wir nennen dieses Bild eine Pieta, ein Frömmigkeits- und Andachtsbild, ein Bild zum daran-denken, wie weit Gottes Liebe zu uns Menschen geht. Er hat den Tod auf sich genommen. Er ist den Weg der Hingabe bis zum Ende gegangen. Er hat nicht aufgehört zu lieben.
Maria mit dem toten Sohn im Arm. Diese Station hilft uns verstehen, was der Priester bei der heiligen Messe sagt, das gebrochene eucharistische Brot in seinen Händen haltend „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!"
Fürbitten
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für alle Sterbenden, dass ihre endgültige Begegnung mit dir gelinge.
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für alle, die loslassen und hergeben müssen: steh ihnen in ihrer Trauer bei.
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für alle, denen wir viel verdanken, die für uns da waren und für uns gelebt haben, die du aber im Sterben heimgerufen hast in dein Reich: vollende ihr Leben bei dir.
Stadtsparkasse/Real Welfenstraße
Toter Leichnam Jesu im Grab, weinende Menschen, suchende Hände, hinweisende Hände, Hände vor dem Gesicht, trauende Gesichter
XIV. Station: Jesus wird ins Grab gelegt
Das Loslassen wird endgültig. Was an ihrem Jesus sterblich war, das bringen sie zum Grab. Josef von Arimathäa stellt sein Grab zur Verfügung. Fassungslos und traurig bringen sie Jesus dort hin. Soldaten bewachen ihr Tun. Nach ein paar zärtlichen Gesten, einer letzten Berührung schließt sich der Stein am Eingang des Grabes. Sie stehen da, ganz in seiner Nähe und doch unendlich weit von ihm weg. Alles Mögliche geht ihnen durch den Kopf. Fragen über Fragen. Warum ist es bloß so gekommen? Warum hat er sich nicht gewehrt? Tränen ersticken ihre Worte. Wer wollte auch viel reden an einem frischen Grab?
Das Weizenkorn ist in die Erde gelegt. Und es wird Frucht bringen. Das Grab Jesus, das sich inmitten der Gräber unserer Verstorbenen befand, es wird geöffnet werden, so wie sich die Gräber aller Toten öffnen werden. Gott wird bestätigen: wer so lebt, wer so liebt, wer sich so hingibt....
Der hat recht, der ist aus dem Tod ins Leben gegangen, der wird in die Auferstehung gerufen, über den hat der Tod sein letztes Machtwort schon verloren.
Fürbitten
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für alle unsere Verstorbenen. Verzeih ihnen, was sie in ihrem Leben schuldig geworden oder schuldig geblieben sind, und schenke ihnen deine Barmherzigkeit.
L.: Herr Jesus, wir bitten dich für all die Opfer von Hass, Terror, Gewalt und Krieg, für alle, die Opfer von Naturkatastrophen wurden oder einen plötzlichen Tod fanden bei ihrer Arbeit, im Straßenverkehr oder durch Unglücksfälle. Rufe sie in dein Reich.
L.: Herr Jesus, wir beten für alle, die mit einem leeren Platz an ihrer Seite leben müssen. Tröste sie durch die Nähe lieber Menschen, und stärke ihre Hoffnung auf ein Wiedersehen bei dir.
Pfarrheim St. Josef, Karolingerstraße
Auferstandender mit Siegesfahne, zerbrochendes Grab
XV. Station: Jesus ist von den Toten auferstanden
Am Morgen des ersten Tages der Woche, als eben die Sonne aufging, erstand der Herr aus dem Grab. Die Frauen, die mit Salben und Spezereien kommen, um einen Toten zu salben, sie müssen sich fragen lassen: was sucht ihr den, der lebt, unter den Toten? Angst und Schrecken machen sich breit. Hat man auch den toten Jesus nicht in Ruhe gelassen? Hat man ihn versteckt, gestohlen, weggenommen? Aber nach und nach begegnen sie ihm, spricht er sie an, lässt er sie erfahren, dass er lebt, dass er ihnen voraus geht, dass sie ihn nicht festhalten sollen, dass er mit ihnen ist. Im gemeinsamen Brotbrechen gehen ihnen die Augen auf.
Der Auferstandene ist der Sieger über die dunklen Mächte und Machenschaften der Welt. Das Leben hat den Tod besiegt, das Licht die Finsternis erhellt, die Liebe den Hass überwunden. Wir dürfen uns freuen über den Ostersieg Jesu. Wir dürfen uns freuen, weil er auch unser Kreuz mittragen wird. Wir dürfen uns freuen, weil wir Anteil erhalten an seinem Sieg über den Tod in unserem Tod.
Fürbitten
L.: Herr Jesus, stärke unseren Glauben, mach stark unsere Hoffnung und erhalte uns in der Liebe.
L.: Herr Jesus, vollende an allen Menschen, was du in der Taufe mit ihnen begonnen hast.
L.: Herr Jesus, lass uns voll Freude immer wieder dein Ostermahl feiern und im Brotbrechen und in der Liebe der Apostel verharren.